Impressionen der Prozession

alle Fotos: Alma

Impressionen aus Kuckum

Alle Fotos: Alexander Franz

Presseerklärung der Initiative "Die Kirche(n) im Dorf lassen" vom 28.11.21

 

Zur gestrigen Aktion #DieKirchenDenMenschen im rheinischen Revier:

"Mehr als ein voller Erfolg!“

Mitglieder der Initiative "Die Kirchen(n) im Dorf lassen" haben gestern im rheinischen Revier gegen die anstehende Entwidmung und Übergabe von drei Kirchen protestiert, sind gepilgert, haben gesungen und gebetet. Schließlich sind Menschen aus den Dörfern gemeinsam mit verschiedenen Aktivist*innen (von "Die Kirche(n) im Dorf lassen" der Mahnwache in Lützerath, von Alle Dörfer Bleiben, von Lützerath Bleibt ZAD, von Unser Aller Wald, vom Hambi Support Aachen u.a.) zum Ende der angekündigten Öffnungszeiten in den drei Gotteshäusern sitzen geblieben.

 

Nach anfänglich erregten Wortwechseln und großer Beharrlichkeit von Seiten der Aktivist*innen stellte sich die Pfarrei Erkelenz mit mehreren Vertreter*innen in der Kirche von Kuckum dem Gespräch. Dazu kamen schnell auch Menschen aus den Dörfern. In diesem Gespräch kam es zu ersten vorsichtigen Schritten der Verständigung. Deren Tragfähigkeit muss sich in den kommenden Wochen erweisen. Zugesagt wurden von Pfarrer Rombach u.a. die regelmäßige Öffnung aller drei Kirchen, die Wiederaufnahme von Gottesdiensten sowie die Nutzung von Pfarr- und Gemeinderäumen durch die Dorfgemeinschaften.

 

Der Pfarrer von Erkelenz äußerte in der Presse seine Hoffnung, dass in den Dörfern am Tagebaurand etwas Neues entsteht. Ein deutliches Zeichen für den Neubeginn: Bewohner*innen von Kuckum und Berverath behielten - entgegen der Ankündigung - die Schlüssel zu ihren Kirchen.

 

Nach anfänglichen Rangeleien endete auch die Aneignung der Keyenberger Kirche nach einer stabilen und solidarischen Präsenz zahlreicher Menschen nach Mitternacht harmonisch: VertreterInnen der Pfarrei Erkelenz und Aktivist*innen fanden zu einem gemeinsamen Gebet. Vor dem Verlöschen des Ewigen Lichtes um Mitternacht wurden zahlreiche Kerzen an ihm entzündet, so dass die Menschen dieses Zeichen der besonderen Präsenz des Göttlichen mit zu ihren Orten nehmen konnten. Eine Aktivist*in trug das Licht über die Felder ins bedrohte Lützerath, wo es nun in der Eibenkapelle weiter brennt.

 

„Der überwältigende Symbolgehalt einer solchen Geste macht mich sprachlos“, so Dr. Anselm Meyer-Antz von der Initiative DIE KIRCHE(N) IM DORF LASSEN. „Niemand hätte am Beginn des Tages einen solchen Ausgang erwartet.“ Die am Samstagmorgen völlig verfahrene, ja absurde Situation - die zukünftige Bundesregierung will die Dörfer retten, die Amtskirche entwidmet die Kirchen -  endet um Mitternacht damit, dass Licht von der Kirche in Keyenberg in die Welt ausstrahlt. Meyer-Antz wertete die KIDL-Aktion als „mehr als ein voller Erfolg“ und dankte allen Beteiligten. 

 

Die langfristige Nutzung der drei Kirchen ist offen, ihre Übergabe an RWE "nach der Entwidmung" noch am 26. 11. 21 durch ein Schreiben des Bistums bestätigt. KIDL wird sich für ihre religiöse Nutzung und für ihre Rolle als Mittelpunkt des Dorfes weiterhin mit Entschiedenheit einsetzen. Auch die Kirche von Keyenberg steht wie das Dorf Lützerath für die 1,5°-Grenze des Klimawandels und damit für die Glaubwürdigkeit der päpstlichen Enzyklika Laudato Sí.

 

 

Pressekontakt:

Anselm Meyer-Antz

0172 9674245
anselmomz@gmx.de

https://www.kirchen-im-dorf-lassen.de/

https://twitter.com/Kirche_an_Kante