Gottesdienst an der Kante am 30.9.21 vor dem Amtsgericht Erkelenz

Lass Gerechtigkeit regnen!

Gottesdienst vor und Verhandlung im Amtsgericht Erkelenz

30.9.21

Trotz des ungewöhnlichen Ortes und des ungewöhnlichen Zeitpunkts: Etwa 20 Menschen kamen zum Gottesdienst "Lass Gerechtigkeit regnen, um die wegen angeblichem Hausfriedensbruchs angeklagteAktivistin von "Die Kirche(n) im Dorf lassen" zu unterstützen. Leider durften die allermeisten nicht mit in den Gerichtssaal, blieben aber - oft singend! - bis zum Ende vor Ort.

(Hier geht es zu Predigt und Video.)

 

Freispruch zweiter Klasse?

Am 3. November 2020 wurden von RWE auf 3 km alle Alleebäume an der L277 zwischen Keyenberg und Lützerath gefällt. Dieses "Massaker an den Bäumen" begleitete "Die Kirche(n) im Dorf lassen mit Prozession und Andacht auf der abgerissene Straße. Dies betrachtete RWE als Hausfriedensbruch.

Dem konnte sich das Amtsgericht Erkelenz jedoch nicht anschließen. In einem ersten Verfahren gegen Cornelia Senne beantragte die Staatsanwaltschaft (!) nach mehrstündiger Verhandlung und zahlreichen ziemlich widersprüchlichen Zeugenaussagen die Einstellung des Verfahren - ohne AUflagen, die Kosten trägt die Staatskasse.

"Ich stimme der Einstellung zu - aber nur schweren Herzens. Ich hoffe, in einem der Folgeverfahren wird die Sachlage eindeutig geklärt werden und die beiden Mitangeklagten klar freigesprochen."

Es ging letztlich um die Frage, ob die L277 am 3. November 2020 tatsächlich komplett umfriedet war. "Noch am 30. Oktober haben wir in Immerath Gottesdienst mit 150 Menschen gefeiert. Ich selbst habe telefonisch vom Ordnungsamt Erkelenz damals die Auskunft erhalten, der Zugang nach Immerath sei Fußgänger*innen und Radler*innen zulässig. Es gab auch keinerlei Hindernisse, der Zugang war frei," so Negen Jansen von der Initiative. Und von Immerath aus war das Gelände zwischen Tagebaukante und L277 über der Weg entlang des "alten" Grubenwalls ganz unschwierig zu erreichen.

Einladung zum Gottesdienst an der Kante

Lass Gerechtigkeit regnen!

Donnerstag, 30. 9. 21, 10:30 h, vor dem Amtsgericht Erkelenz

 

Diesmal liegt die Kante in Erkelenz, am Amtsgericht: Dort findet der erste Prozeß wegen angeblichen "Hausfriedensbruchs" im Zusammenhang mit unserer Prozession auf die L277 am Tag der Rodung der Alleebäume statt. Es sind drei (der insgesamt 24) Teilnehmenden angeklagt, den Anfang macht Conni Senne von "Die Kirche(n) im Dorf lassen". 

Vor dem Gerichtstermin (12 h) feiern wir gemeinsam Gottesdienst: Wir werden darin die immer wieder versuchte Kriminalisierung - auch der christlichen - Klimagerechtigkeitsbewegung beklagen, uns aber vor allem in Gemeinschaft und Solidarität für die Verhandlung stärken.

Wir zählen auf eure Solidarität!