Die Kirche(n) im Dorf lassen erhebt schwere Vorwürfe gegen Polizei Aachen

Polizei stürmt in Gottesdienst

Montag, 18.1.21

Mit ca. 80 Menschen feierten wir gestern in Lützerath unseren Gottesdienst (s.u.), während RWE Gebäude in dem noch bewohnten Dorf abreißen ließ. Die Arbeiten wurden begleitet durch ein Großaufgebot von Werkschutz und einer Einsatzhundertschaft der Polizei. Am Morgen hatten Aktivist*innen bereits mit Sitzblockaden, einem Tripod und dem Versuch von Besetzungen gegen die Zerstörung protestiert.

 

Als sich eine Gruppe überwiegend junger KlimaaktivistInnen, die von uns ausdrücklich eingeladen waren, diesem Gottesdienst mit einem Transparent anschlossen, drangen PolizistInnen von zwei Seiten in die Gottesdienstgemeinde ein. Conni Senne. die - kurz nach ihrer Predigt - den Aktivis*innen entgegen ging, fand sich von Polizisten umringt, wurde gestoßen und wiederholt auf den Rücken geschlagen. Anderen TeilnehmerInnen erging es ähnlich, sie konnten sich nur mit Mühe auf den Beinen halten. Die Gottesdienstgemeinde wurde schließlich durch eine doppelte Polizeikette getrennt.

 

Wir forderten mehrfach erfolglos eine Erklärung des Einsatzleiters für diese Maßnahme und den Abzug der Polizeikette. Erst nach einer knappen halben Stunde konnte der Gottesdienst fortgesetzt werden.

 

Noch am selben Tag haben wir diese Pressemitteilung verschickt.

 

Hier der Videolink zum Gottestdienst.

 

Die Abrisse in Lützerath gehen unterdessen weiter. Für Dienstag, den 19.1. hat ADB ab 7 Uhr eine Mahnwache angemeldet. Unterstützt den Kampf gegen die Vernichtung der Dörfer! Kommt nach Lützerath!

Einladung zum Gottesdienst in Lützerath

"Du hast mich aus dem Frieden hinausgestoßen; ich habe vergessen, was Glück ist." Kla, 3,17

Montag, 18.1.21, 13 Uhr in Lützerath

 

Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. RWE plant, am Montag mit dem "Rückbau", der Zerstörung der Häuser in Lützerath zu beginnen.

 

Das Leben, das über Hunderte von Jahren diesen Ort erfüllt hat, soll nun Zerstörung und Verwüstung weichen. Wir sind traurig, entsetzt, fühlen uns ohnmächtig. Dennoch werden wir dort sein, weil wir nicht aufgeben, nicht resignieren, sondern uns der Zerstörung weiter in den Weg stellen. Gemeinsam wollen wir unserer Hoffnung Ausdruck geben, dass selbst aus Trümmern neues Leben möglich ist: "Brecht in Jubel aus und frohlockt, all ihr Trümmer Jerusalems, den Gott tröstet sein Volk, erlöst Jerusalem!" Jes 52,9

 

Wie immer: Seid vorsichtig, haltet Abstand, tragt Masken, tragt euch in die Listen ein!