Grünes Waterloo: Parteitag entscheidet gegen Lützerath, gegen das 1,5°-Ziel

16.10.22

Wir erfuhren es während unseres Gottesdienstes: Die Grünen-BDK entschied mit knapper Mehrheit gegen den Antrag der Grünen Jugend, für Lützerath wenigstens ein Moratorium durchzusetzen. Damit hat sich die Partei endgültig von den Pariser Klimazielen verabschiedet.

Wir danken allen, die aufrecht blieben, sich nicht von der Parteiführung einschüchtern und belügen ließen, an ihren Überzeugungen festhielten.

 Fotos: UPA

 

Ein besonderer Trost in dieser Situation: Die Pressekonferenz mit Luisa Neubauer in Lützerath, unmittelbar an der Kante:

Proteste beim Bundesparteitag der Grünen

"Ihr wollt Braunkohle?"

Fotos: UPA

15.10.22

Zahlreiche Gruppen protestierten gegen die aktuelle "grüne" Klimapolitik bei der Bundesdelegierten-konferenz der Grünen in Bonn.

Für mich persönlich am eindrücklichsten: Eine Gruppe wollte Sonnenblumen an die Delegierten verteilen - wohl um sie an ihre grünen Wurzeln zu erinnern. Alle lehnten ab... Die verweigerten Blumen standen dann traurig neben einem Haufen Braunkohle, die Aktivist*innen aus Lützerath vor den Eingang geschüttet hatten: "Ihr wolt Braunkohle? Da habt ihr sie!"

 

 

 

 

 

Foto: Kirsten

 

Einladung zum Gottesdienst an der Kante

„Die zwei Mäntel haben, sollen einen jenen geben, die keinen haben.“ (Lk 3,11)

Solidarität mit den Protesten des Bündnisses #IchBinArmutsbetroffen

 

Sonntag, 16.10.22, 15 h an der Eibenkapelle in Lützerath

 

Zurecht denken viele Menschen bei dem Wort „Armut“ zuerst an den globalen Süden. Doch Armut ist ein weltweites Problem, auch in den Wohlstandsgesellschaften des globalen Nordens, das immer weiter zunimmt – aktuell v.a. durch die exorbitant steigenden Energie- und Lebensmittelpreise. Doch es wird verdrängt, verschwiegen, die betroffenen Menschen ins Abseits gestellt.

Wir wollen in unserem Gottesdienst nach dem Zusammenhang zwischen Klimakrise und Armut fragen – und welche Antworten es geben kann. Die Antwort Jesu überliefert uns Lukas: „Die zwei Mäntel haben, sollen jenen geben, die keinen haben. Und die zu essen haben, sollen ebenso handeln!“ (Lk 3,11)

Ge- und enttäuschte Wähler*innen reagieren auf verfehlte  Energiepolitik der Grünen

Proteste vor dem Bundesparteitag der Grünen in Bonn

Am Freitag, den 14. Oktober 22, wird es ab 14 h Proteste verschiedener Umwelt- und Klimaorganisationen am  Tagungsort (WCC, Platz der Vereinten Nationen 2, 53113 Bonn) geben, an denen sich auch "Die Kirche(n) im Dorf lassen" beteiligt. Haltet nach dem gelben Kreuz Ausschau!

 

Einladung zum Gottesdienst an der Kante

"Unverzüglich standen sie auf und machten sich auf den Weg nach Jerusalem." (Lk 24,33)

Ein Gottesdienst über das Sich-auf-den-Weg-machen

Sonntag, den 9. Oktober 22, 15 h an der Eibenkapelle Lützerath

 

Die Grünen haben das Todesurteil über Lützerath gesprochen. Jetzt, wo alles verloren scheint:

Macht euch auf den Weg nach Lützerath. So wie die Jünger von ihrem Fluchtpunkt Emmaus zurückkehrten nach Jerusalem. Lasst uns zusammenkommen in dieser schweren Zeit, damit wir nicht allein bleiben, damit Lützerath nicht allein bleibt. Bildet Banden, bleibt kämpferisch!

 

Und außerdem:

in den nächsten drei Tagen, also Mi, Do, Fr, werden KiDler*innen von 16 bis 18 h an der Eibenkapelle Andacht halten, singen, sich austauschen. Kommt gern vorbei!

am Freitag, den 14.10. wird KiDL auf dem Bundesparteitag der Grünen in Bonn anwesend sein - kommt dazu, machen wir ihnen Druck!

im Oktober jeden Sonntag ca. 15 h (nach dem Dorfspaziergang) Gottesdienst an der Kante. Falls der Zugang nach Lützerath nicht mehr möglich sein sollte, finden die Gottesdienste unmittelbar an der Absperrung statt. Informiert euch über unseren Twitterkanal.

Ergebnis der "Beratungen" zwischen Grünen und RWE:

Grünes Todesurteil für Lützerath und die 1,5°-Grenze

4.10.22

Heute im Radio: Lützerath werde jetzt endgültig abgerissen, so die grüne Wirtschaftsministerin Mona Neubaur, ein Erhalt sei laut mehrer Gutachten nicht zu rechtfertigen. Dabei haben erst kürzlich Wissenschaftler das Gegenteil errechnet: Sie haben untersucht, welche Auswirkung die angekündigte Reaktivierung von Kohlekraftwerken auf den Förderbedarf am Tagebau Garzweiler II hat. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass im aktuell geltenden Abbaubereich bereits deutlich höhere Kohlemengen genehmigt sind, als bis zum Ende der Kohleverstromung 2030 zur Sicherung der Energieversorgung benötigt werden (zur Studie).

„Wenn RWE behauptet, dass die Kohle unter Lützerath dringend benötigt wird, ist das nichts weiter als eine dreiste Lüge! Der Konzern schreckt scheinbar nicht einmal mehr davor zurück die Energiekrise zu instrumentalisieren, um seine Übergewinne weiter zu vermehren“, so Alexandra Brüne von Alle Dörfer bleiben. „Wir erwarten, dass die neue Landesregierung endlich auf Basis der wissenschaftlichen Fakten handelt!“

Und langfristig? Die Grünen feiern einen Kohleausstieg 2030 als Riesenerfolg - ohne Rücksicht darauf, daß dieser Termin für das Klima deutlich zu spät kommt.

Ausführlich dazu auch die Pressemitteilung von "Alle Dörfer bleiben".

 

Erste Aktionen der Klimagerechtigkeitsbewegung:

Aufruf zum Tweet-Storm

aktuelle sharepics gibt es hier

heute, 04.10. um 17 Uhr vor dem BMWK, Scharnhorststraße 34-37, Berlin

Mittwoch, 05.10. um 17 h am Elisenbrunnen, Aachen (Aufruf der Grünen Jugend Aachen)

Freitag, 07.10. Demos z.B. in NRW:

Aachen, 15 Uhr, Rathhaus

Bonn, 13 Uhr, Friedensplatz

Duisburg, 14 Uhr, Parteibüro der Grünen

Düsseldorf, 14 Uhr, Wirtschaftsministerium

Essen, 11 Uhr, Rathhaus

Köln, 17 Uhr, Alter Markt

Weitere Orte siehe hier: https://fridaysforfuture.de/streiktermine/

Am Freitag, den 14.10. gibt es um 15 Uhr in Bonn am Platz der Vereinten Nationen eine wuchtige Aktion beim Bundesparteitag der Grünen!

 

Und dazu passend an diesem Tag: Unser gelbes Kreuz am "Kohlekreisel" bei Jackerath wurde soeben von RWE-Beauftragten gestohlen, die Einschlaghülse mit dem Vorschlaghammer zerstört...

Es wird dunkel in Lützerath...

2.10.22

Es war ein sehr schwerer Tag: Heute um 13 h mußte Eckardt die Schlüssel zu seinem Zuhause bei RWE abliefern. Viele waren gekommen, um ihn in dieser Stunde zu unterstützen - und viele bleiben auch weiterhin! Es gab unterstützende Sprechchöre, Lieder, Bengalos auf dem Dach - und Tränen.

Das Kontrastprogramm am Nachmittag war gewagt: Ein Kasperlstück über die wundersame Verteidigung der Eibenkapelle, die durch höhere Gewalt verhinderte Räumung, ja gar die Ausrufung der "Freien Republik Lützerath". Doch es hat allen gut getan, wieder von Herzen zu lachen...

Aber seht selbst:

 

Zum Abschluss dieses schweren Tages: unser Gottesdienst, den wir in Eckardts Hof feiern durften. Dort war Raum für die vielen Emotionen des Tages, für die Frage: Wie geht es jetzt weiter?

Das folgende Kurz-Plenum entschied: Unser KiDl-Kreuz, das uns bei so vielen Gottesdiensten, Prozessionen an die Kante, in der Regennacht vor dem Keyenberger Hof, bei der Zerstörung der Alleebäume auf der L277, beim Abriss der Häuser in Lützerath begleitet hat - dieses Kreuz steht jetzt - und bis auf weiteres - bei Eckardt auf dem Hof!

„Und der Regen fiel auf die Erde vierzig Tage und vierzig Nächte.“

Video unseres "Flut-Gottesdienstes ist online: